Die grosse Welt und das kleine Dorf: Auswirkungen der Globalisierung auf die indische Landwirtschaft
In der heutigen Zeit muss sich auch das abgelegenste indische Dorf an einen zunehmend globalisierten Markt anpassen. Die Forderungen nach Steigerung der Produktivität und die Reformen des indischen Landwirtschafts Sektors bewirken gegenwärtig für das rurale Indien massive Veränderungen auf der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Ebene.
Wird dieser Wandel auch dem einfachen Kleinbauern einen Aufbruch in bessere Zeiten bescheren?
Wie zeigt sich der Wandel im indischen Dorf?
Der grösste Teil der Kleinbauern Indiens lebt in einem der rund 600'000 Dörfer des indischen Subkontinentes. Noch heute ist die Mehrheit der indischen Bauern Selbstversorger , die mit einfachen Methoden wie Ochsenpflug und manueller Arbeit produziert. Bis vor kurzem wurde eine allfällige Überproduktion gegen ein bescheidenes Entgelt an regierungseigene Agenturen verkauft, oder der Bauer begab sich in eine nahegelegene Ortschaft, um seine Ware auf dem lokalen Markt anzubieten.
Dieses Bild hat sich in der Zwischenzeit jedoch drastisch geändert, denn durch die Privatisierung des Agrarhandels ist der Anbau von Ertragsernten (sog. Cashcrops) für den Bauern interessant geworden und viele Bauern produzieren inzwischen für den nationalen und internationalen Grosshandel und kaum mehr für den lokalen Markt.
Die damit geforderten Anpassungen der Produktionsmethoden beinhalten jedoch eine intensive Bewässerung, die Anwendung von Kunstdüngern und synthetische Unkrautvertilgungs-, Insektenvernichtungs- und Pilzmitteln, sowie die Bedienung von schwerem Gerät, was für den in der Handhabung solcher Methoden kaum ausgebildeten Bauern potentielle Risiken birgt, so zum Beispiel:
- Rückläufige Grundwasserspiegel und das damit einhergehende Risiko von anhaltender Dürre - Gesundheitsschäden durch ungeschützten Kontakt mit giftigen Chemikalien - Schädliche Rückstände in Nahrungsmitteln und im Wasser - Einbusse der Bodenqualität und -fruchtbarkeit - Risiko von Unfällen - Verlust der Artenvielfalt durch den Einsatz von standartisiertem oder genetisch verändertem Saatgut.

Es gibt kaum Informationen oder Aufklärung über Grenzwerte und Sicherheits Standarts und die Bauern kennen weder die komplexen Wirkzusammenhänge noch die Risiken eines solchen Wandels.
Invitra.org ist ein Unterfangen, die Bauern eines kleinen Dorfes zu befähigen, informierte Entscheidungen zu treffen, ein sicheres, gesundes und ertragsreiches Leben zu führen und gleichzeitig sich und ihre Umwelt in angemessener Weise zu schützen.
Invitra.org kooperiert mit anderen NGOs, Regierungsstellen, Unternehmen und privaten Instanzen um eine Wissensbasis zu erschaffen und um einen hohen Grad an Expertise für die Entwicklung von integrierten Lösungen für die anstehenden Anliegen zu erlangen.
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